Am Tag, an dem wir Sydney verliessen, konnte sich der Himmel darüber nicht erfreuen und hat in Strömen geweint. Das war natürlich nicht gerade förderlich für unseren Ausflug in die Blue Mountains. Der hätte eigentlich von den wunderbaren Aussichten über die Canyonlandschaft gelebt. Dicker Nebel hat dies jedoch verhindert, und nur ab und zu ein kleines Aufreissen hat Erahnen lassen, dass sich hinter diesen Schwaden eine wunderbare Landschaft verbirgt.
Das typisch schweizerisch nass-kalt-graue November Wetter also hier im australischen Frühling. Heimatgefühle sind bei mir jedoch dabei keine aufgekommen, das ist nicht gerade, was ich seit meinem Leben in Asien vermisst hätte. Der Abendspaziergang durch Katoomba, der Hochburg der Blue Mountains, war dann eine Szene wie dem Film Psycho entsprungen. Keine Menschenseele unterwegs und jedes Häuschen, das aus dem Nebel auftauchte, hätte Bates Motel sein können. Richtig schön gespenstisch, etwas Halloween-Stimmung im Nachgang.
Der Abend hat dann noch mal eine schweizerische Wendung genommen. Auf der Suche nach unsere Unterkunft sind wir nämlich am Swiss Cottage vorbeigefahren - Fonduewerbung inklusive. Weil das Wetter so ausgezeichnet zu diesem Gericht passte, sind wir dort eingekehrt und haben uns ein Gaquelon flüssigen Käse genehmigt. Abgerundet mit einem Glas australischem Riesling - auch das gibts.
Hier geht es zu diesem kleinen, gemütlich eingerichteten Restaurant, wo sich zahlreiche Gäste eingefunden haben, um sich dem Bratwurst- und Käseschmaus hinzugeben:
http://www.swisscottage.com.au/
Am nächsten Tag sah die Welt dann aber doch anders aus, die dicken Wolken vertrieben, die Sonne am Himmel und wir bereit, sämtliche Attraktionen Katoombas auszuprobieren. Aussichtspunkt Echo Point mit Blick auf die Three Sisters, die drei Felsen, um die sich die Legenden ranken, obwohl überall wieder eine andere erzählt wird. Die Gondel über den Canyon mit Blick auf den Talboden und Wasserfall, die steilste Bahn der Welt in den Talgrund, Spaziergang im dichten Wald und mit der Gondel wieder auf die Kraterwand.
Die Fotos sind irgendwo in den Tiefen der Kamera verborgen, etwas Geduld bitte.
Jetzt sind wir an der Küste unterwegs um in gemütlichen Schritten nach Melbourne zu kommen. Heutiger Startpunkt ist Ulladulla. Wie auch immer die Ortsnamen hier zustande kommen. Ein kleines Dörfchen am Princess Highway, der uns immer südlicher führt. Und deshalb ist jetzt auch Schluss mit der Berichterstattung, das Weiterkommen ruft, die Sonne strahlt, der Tag verspricht Abenteuer.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen
Hinweis: Nur ein Mitglied dieses Blogs kann Kommentare posten.