Waiguoren ist Mandarin und heisst Ausländer. Das ist jeder und jede, sobald die Grenzen des Heimatlandes überschritten werden. Weiguoren bin ich hier und werde auch oft mit diesem Ausdruck bezeichnet. Sei es nun im Coffeeshop, wenn bei den Kollegen der Latte für den Weiguoren in Auftrag gegeben wird oder in der U-Bahn, wenn ich Anlass zu irgendeinem Gespräch biete. Den genauen Inhalt bekomme ich nicht immer vollumfänglich mit, aber Weiguoren verstehe ich. Dass ich die Aufmerksamkeit auf mich ziehe ist klar, in Taipei gibt es zwar schon westlich aussehende Ausländer, aber nicht in den grossen Mengen wie in anderen Teilen Asiens. Helle Haare und 1.80 m gross, da sticht man schon aus der Menschenmenge heraus. Weiguoren ist nicht abschätzig gemeint, ist einfach das Merkmal der Unterscheidung.
Genau das macht das Leben im Ausland so spannend: die Unterschiede. Das Andersartige über das man jeden Tag wieder von neuem staunen kann. Es überrascht, macht oftmals ratlos, wirkt witzig oder unverständlich, stellt einem immer wieder vor Herausforderungen, aber ist in jedem Moment enorm bereichernd und belohnend.
Darum soll es hier in diesem Blog gehen. Über die Fülle, die das Leben im Ausland bietet und mein momentanes Zuhause Taiwan.
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