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Dienstag, 8. März 2011

Chinesisch lernen - zwischen Spass und weniger Spass

Ich habe viele Fragen erhalten, wie es denn um mein Chinesisch stehe. Hier ein Versuch meine Erlebnisse mit der chinesischen Sprache zu beschreiben.

Erstens und ganz wichtig: es macht mir total Spass die Sprache zu lernen. Kommt wohl daher, dass ich ein neugieriger Mensch bin und gerne neue Erfahrungen mache. Davon hat Chinesisch viel zu bieten.

Zweitens: nein, ich bin noch nicht fliessend darin. Wäre nach sechs Monaten im Land, wovon ich nur sechs Wochen wirklich intensiv dem Sprachstudium gewidmet habe, auch etwas viel verlangt. Aber ich komme im Alltagsleben zumindest schon ganz gut zurecht und staune auch immer wieder, wie viel ich schon verstehen kann.

Drittens: ab und an gibt es dann natürlich wieder Momente, wo ich überhaupt nichts oder nur einzelne Worte verstehe. Dies meistens, wenn ich einen Vortrag höre (wie bei unserem Townhallmeeting für alle Mitarbeiter, wo die verschiedenen Beiträge alle in Chinesisch waren) oder einer Radiosendung lausche. Und es wäre doch etwas viel verlangt, das alles schon mitzubekommen. Deshalb versuche ich den Frust hier in Grenzen zu halten.

Viertens: ich habe jetzt nach zahlreichen Wechseln eine tolle Lehrerin gefunden. Sie schlaucht mich und meine wiederkehrende Hausaufgabe ist nun, ihr jedesmal wenn wir uns sehen (und das ist zwei Mal die Woche morgens um viertel nach sieben für 100 min. Unterricht!!!) als erstes drei bis fünf Minuten etwas zu erzählen, was ich gesehen oder erlebt habe.

Fünftens: ich sollte einfach etwas mehr lernen.... Da die Vokabeln wirklich auswendig gelernt werden müssen inkl. dem jeweiligen Ton, muss man ständig dran bleiben, wenn man entscheidend weiterkommen will.

Sechstens: a propos Ton, es gibt 4 davon, plus den neutralen. Der erste ist hoch und gleich bleibend, der zweite die Stimme von unten nach oben heben (etwa so wie wir es tun wenn wir etwas fragen), der dritte ist von einem mittleren Level zuerst die Stimme nach unten fallen lassen und dann wieder anheben, der vierte ist von oben (aber nicht zu hoch) nach unten, Hilfestellung hier kann sein, etwas zu sagen als wäre man verärgert. Der neutrale Ton ist nur in manchen Wörtern, die letzte Silbe und braucht keine spezielle Aussprache.

Siebtens: es gibt zahlreiche Wörter, die tönen genau gleich, sprich im gleichen Ton. Beispielsweise die Wörter "neun" und "Alkohol" (jiu im dritten Ton). Das muss man dann einfach im Zusammenhang sehen und weiss somit, was gemeint ist (sofern man den Zusammenhang auch vollumfänglich mitkriegt...). Geschrieben sähe dies natürlich anders aus. Die Zeichen sind unterschiedlich, aber lesen kann ich nicht wirklich gut, nur ein paar Zeichen habe ich mittlerweile im Griff und kann sie erkennen. Schreiben tue ich jedoch nicht, das ist zuviel Aufwand.

Achtens: es gibt dann die Wörter, die sind zwar gleich aber mit einem anderen Ton gesprochen. Das sind dann die netten Beispiele, wo man verständnislose Blicke erntet: ma im ersten Ton heisst "Mutter", im dritten dann eben "Pferd". Kann also ganz schön einen Unterschied machen, wenn man von seiner Mutter erzählen will und sie plötzlich als Pferd tituliert. Oder auch ganz nett ist wen. Im zweiten Ton heisst es "riechen", im dritten "küssen" und im vierten "fragen". Jetzt stellt euch die Situation vor, wo ihr jemanden ansprecht und sagt "darf ich Sie etwas fragen" und euch dabei vertut.....

Neuntens: es gibt auch immer wieder Erfolgserlebnisse. Chi (erster Ton) heisst "essen". Tang im ersten Ton heisst "Suppe". Was ist denn jetzt ein Löffel? Logisch, ein chitang. Einfach, oder?

Zehntens: ich gebe nicht auf und bleibe dran :-)

und hier ein Häppchen zum selber raten: youqianren
Was heisst das wohl? Ein Hinweis von mir: you = haben, qian = Geld, ren = Mensch
Geschafft? Lösung siehe weiter unten :-)

Für alle die es gepacht hat zum selber ausprobieren:

http://dict.leo.org/chde?lang=de&lp=chde

Viel Vergnügen!









youqianren = reich

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