Heute ging es so richtig los mit Tauchen. Wir haben einen Tagesausflug zur Apo Island gemacht, ein kleines Inselchen vor der Küste von Negros (eine etwas grössere Insel, auf der ich stationiert bin). Laut meinem Reiseführer eines der besten Tauchgebiete der Philippinen. Die riesigen Korallenlandschaften haben nicht enttäuscht. Der erste Tauchgang am morgen war ein Strömungstauchgang. Da muss man zwar nicht selber paddeln, es geht aber ziemlich schnell vorwärts und man muss ständig sehr aufmerksam sein, um nicht in einer Koralle zu landen. Ausserdem hat man natürlich nicht Zeit und Muse, sich die kleinen versteckten Sachen anzusehen, man rauscht fast vergleichbar mit einer Zugfahrt, an den "Sehenswürdigkeiten" vorbei. Das hat mein taucherisches Können doch ziemlich gefordert. Jetzt weiss ich zumindest: ich kann es noch. Dann habe ich eine Pause eingeschaltet, die Hard-Core-Diver sind zum zweiten Tauchgang aufgebrochen und ich habe es mir auf dem Boot bequem gemacht. Immer schön eingepackt in Kleidung und im Schatten, aber irgendwie habe ich es doch geschafft, einen Sonnenbrand auf dem Rücken einzufangen. Dabei dachte ich, auf dem sei ich die meiste Zeit gelegen.
Anyway, dadurch lassen wir uns die Laune nicht verderben und beim letzten Tauchgang des Tages habe ich mich auch wieder in die Fluten gestürzt. Aileen hat mich unter ihre Fittiche genommen und war mein Tauchbuddy und Guide, eine Privatführung sozusagen. Da es für uns erst der zweite Tauchgang des Tages war, haben wir eine etwas tiefere Route genommen als die anderen und sind gemütlich durch die unglaublich vielfältige Korallenlandschaft getaucht und eine Stunde unter Wasser geblieben. Es ist erstaunlich, was da alles nebeneinander steht. Es gibt Korallen, die sehen aus wie überdimensionierte Schwämme, andere wie Monstersalat und dazwischen alle nur erdenklichen Formen. Fische in allen Grössen und Farben, selbstverständlich auch immer wieder die verschiedenen Darsteller aus Nemo.
Auf dem Rückweg sind als krönender Abschluss ein paar Delfine aufgetaucht und übermütig neben dem Boot her geschwommen.
Für heute bleibt mir nur noch kühlende Salbe aufzutragen, auf die verbrannten Stellen wie auch die aufgeschwollenen Buckel von den Mückenstichen. Ich habe zwar nur wenige, aber die scheinen Ping-Pong-Ball-Gross aufgedunsen zu sein. Aber spätestens beim Aperitiv und feinen Znacht wird dies alles vergessen sein und nur noch das Schöne in Erinnerung bleiben. Das Essen ist hier übrigens ausgezeichnet. Das Hotel steht unter Schweizer Leitung, ich könnte also sogar Cervelatsalat verdrücken, wenn ich möchte. Aber ich muss sagen, dafür gibt es zu viele gute andere Sachen um die helvetische Nationalwurst zu ordern. Ausser mir den Bauch vollschlagen mache ich heute keine grossen Sprünge mehr. Morgen geht es dann wieder unter Wasser.
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