Vom durchorganisierten Taiwan auf die chaotischen Philippinen, so lässt sich die Anreise zusammenfassen. Nach einem Flug bei wunderschönem Wetter der taiwanesischen Ostküste entlang sind wir über die erste philippinische Insel angeflogen und im flächendeckend mit Holz- und Wellblechhütten bedeckten Manila gelandet. Da gab es die erste Hürde zu nehmen, weil die philippinischen Bankomaten meine taiwanesische Karte nicht akzeptieren. Keine Ahnung, ob dies was mit den momentanen politischen Spannungen zwischen den beiden zu tun hat (die Philippinen haben eine Betrugsbande von Chinesen und Taiwanesen gefasst und die alle an China ausgeliefert, darüber ist Taiwan verärgert) oder einfach mit einem Problem des Chips sei mal dahingestellt. Momentan lebe ich also von meiner Kreditkarte (auch aus Taiwan und die geht...) und meinem mitgebrachten Notfallcash. Wenn ich mich aber nicht aus dem Hotel wegbewege, sollte es für die nächsten Tage reichen. Angesichts dessen, dass ich ja tauchen will und es hier momentan in Strömen regnet, denke ich eh nicht daran, irgendwo hin zu gehen ausser an die Bar.
Meine erste Nacht habe ich in Cebu verbracht, und auf der Fahrt vom Flughafen zum Hotel wurde deutlich, dass ich das wohlorganisierte Taiwan verlassen habe und in einer eher ärmlichen asiatischen Land angekommen bin. Die Strassen sind von Bretterverschlägen gesäumt. Eingekauft wird nicht in eine 7-Eleven sondern in kleinen Hüten, etwa 1.5 m auf 1.5 m, wo die Waren dichtgedrängt oder von der Decke hängend auf die Kundschaft warten. Der öffentliche Verkehr funktioniert mit sogenannten Jeepneeys, eine Mischung aus Jeep und Minibus, in knallbunten Farben gestaltet. Zudem gibt es die Trycycles, neben einem Motorrad ist eine Vorrichtung wie auf einer Rischka montiert, wo zwei Passagiere Platz finden. Die Strassen sind gewohnt busy, was sie zwar in Taiwan auch sind, aber hier hält sich definitiv niemand an die Verkehrsampeln. Das sind hier definitiv mehr Richtlinien.
Nachdem ich morgens um halb fünf schon aus den Federn musste um die Fähre nach Dumaguete zu nehmen, sass ich da dann etwa vier Stunden ziemlich eingequetscht und durfte mir englische Komödien mit Mr. Bean ansehen. Hier auf der Insel fällt vor allem der dichte Pflanzenbewuchs auf. Ich glaube, wenn hier die Menschen ihre Hütten räumen und weggehen würden, wäre innert kürzester Zeit alles von den Urwaldpflanzen überwuchert und die Spuren der Zivilisation verschwunden. Der heftige Regen, der irgendwann an diesem Nachmittag eingesetzt hat, begünstigt natürlich das Wachstum.
Jetzt warte ich auf trockenere Zeiten, werden morgen nach über fünf Jahren Tauchabstinenz mal wieder einen Orientierungstauchgang machen - beim Tauchen stört ja zum Glück der Regen nicht ;-) - und dann sehen wir weiter was das Leben noch so bringt. Die Temperaturen haben hier zumindest für meine Verhältnisse wieder mal anständige Höhen erreicht und ich friere nicht. Die Geckos fressen die zahlreichen Mücken und das ist ja auch ganz gut.
Morgen mehr von meinen ersten Unterwassererlebnissen.
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